- Der Automatisierungsgrad in Unternehmen steigt in den nächsten Jahren rasant an – Unternehmen haben die Korrelation zwischen Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad erkannt und sehen das Potential von Automatisierungsmaßnahmen als Enabler der digitalen Transformation.
- Die wichtigsten Anforderungen in Bezug auf Automatisierungsvorhaben bestehen in der Senkung von IT-Administrations- und Betriebskosten, einer Produktivitätssteigerung der IT-Mitarbeiter sowie einer Reduzierung der Fehlerrate bei Entwicklungs- und Deployment-Prozessen.
- Roboter, Machine Learning, Artifical Intelligence und Cloud-Plattformen zählen zu den wichtigsten Ansätzen bei der Umsetzung von Automatisierungsstrategien.
Wie Crisp Research in einer erst kürzlich veröffentlichten Studie in Kooperation mit Nexinto und Hewlett Packard Enterprise zum Thema Automation empirisch untermauern konnte, ist das Thema Automatisierung ein wichtiger Erfolgsfaktor in Unternehmen, der dementsprechend bereits als Enabler für digitale Innovationen identifiziert wurde. In einem ersten Analyst View hat Crisp Research bereits darauf hingewiesen, welche positiven Auswirkungen Automatisierung auf die Faktoren Kosten, Zeit und Qualität hat, die jedoch zum derzeitigen Standpunkt von vielen Unternehmen noch nicht voll ausgeschöpft werden.
Obwohl viele Unternehmen noch keinen hohen Reifegrad der Automatisierung in ihren IT- und Geschäftsprozessen erlangt haben und 73 Prozent der Unternehmen derzeit noch einen Automatisierungsgrad von unter 30 Prozent vorweisen können, plant ein Großteil die Automatisierungsvorhaben in Zukunft weiter voranzubringen. So planen IT-Entscheider den Automatisierungsgrad von 36 Prozent in 2017 bis 2020 auf 58 Prozent zu erhöhen.
Konkrete Anforderungen an Automatisierungsmaßnahmen
Es zeigt sich, dass Unternehmen schon sehr genaue Vorstellungen davon haben, welche Anforderungen neu eingeführte Automatisierungsmaßnahmen in Zukunft erfüllen sollen.
- Kostenreduzierung: Insbesondere die Senkung von IT-Administrations- und Betriebskosten steht bei Unternehmen im Vordergrund und stellt mit 47 Prozent die wichtigste Anforderung an Automatisierungsmaßnahmen dar. Laut einem Berechnungsmodell von Crisp Research zufolge können kumuliert für die Jahre 2017-2020 Einsparungspotentiale durch Automatisierungsmaßnahmen von insgesamt 6 Mrd. Euro in Deutschland erzielt werden. Dieses Einsparpotential kann von Unternehmen als Budget für neue digitale Innovationen genutzt werden und Unternehmen somit einen Vorsprung bei der Digitalen Transformation beschaffen.
- Produktivitätssteigerung: Zudem wird eine Produktivitätssteigerung der IT-Mitarbeiter als eine weitere wichtige Anforderung angesehen. Hierbei ist jedoch wichtig anzumerken, dass für 65 Prozent der Unternehmen daraus kein Personalabbau resultiert. Im Gegensatz dazu gehen sogar 11 Prozent davon aus, dass ihre IT-Mannschaft trotz eines höheren Automatisierungsgrades aufgrund steigender Kundenanforderungen und einer technisch immer komplexer werdenden IT-Architektur innerhalb der Unternehmen weiter wachsen wird.
- Fehlerprävention: Eine weitere wichtige Rolle bei der Umsetzung von Automatisierungsmaßnahmen spielen die geringeren Fehlerraten in Bezug auf die Entwicklungs- und Deployment-Prozesse. Obwohl dadurch weniger Personalressourcen für das Testing benötigt werden, können Mitarbeiter in neuen Kompetenzbereichen und im Rahmen der Einführung von neuen Technologien (Machine Learning, AI, Cloud Computing) verstärkt zum Einsatz kommen.
Die wichtigsten Ansätze bei der Umsetzung von Automatisierungsstrategien
Dass sich Unternehmen bereits intensiv mit dem Thema Automation auseinandersetzen, lässt sich unter anderem daraus ablesen, dass diese bereits konkrete Strategien und Ansätze nennen können, wie sie Automatisierung in ihre IT-Infrastruktur- und Betriebsprozesse integrieren wollen.
- Roboter: Das größte Budget im Kontext der Automatisierung investieren Unternehmen derzeit auf dem Gebiet der Robotik. Obwohl bisher nur 8 Prozent der Unternehmen Roboter im Rahmen des Rechenzentrums- und IT-Infrastrukturmanagements im Einsatz haben, wird in diesem Zusammenhang zukünftig sehr viel Potential gesehen, da eine hohe Ausfallsicherheit und Sicherheitsaspekte in diesem Bereich einen hohen Stellenwert einnehmen und diese Anforderungen durch Automatisierung abgedeckt werden können.
- Machine Learning & AI: Mit dem zweithöchsten Investitionsbudget nimmt Machine Learning und AI ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Automatisierungsstrategie ein. 35 Prozent der Unternehmen gaben an, dass Machine Learning und Verfahren der künstlichen Intelligenz bis 2020 einen wichtigen Baustein bei der Umsetzung ihrer Automatisierungsstrategie ausmachen werden. Insbesondere in den Bereichen der Fehlerdiagnose und Ursachenanalyse sowie der anschließenden Fehlerbehebung sehen Unternehmen ein enormes Potential für den Einsatz. Aber auch der Bereich Monitoring und Systemüberwachung spielt eine entscheidende Rolle für die Fehlerprävention, damit Störungen möglichst vermieden werden können.
- Cloud Services: Das Thema Cloud ist mittlerweile integraler Bestandteil der meisten IT-Architekturen in Unternehmen. Auch für die Umsetzung der Automatisierungsstrategie ist die Nutzung von Cloud-Plattformen ein elementarer Bestandteil. Cloud Infrastruktur Services können hier als Grundlage fungieren, um Anwendungen zu automatisieren. Allerdings zeigen die hohen Investitionsbudgets in diesem Bereich, dass eine Automatisierung der mittlerweile oftmals sehr komplexen hybriden und Multi-Cloud-Umgebungen viele Unternehmen noch vor große Herausforderungen stellt.
Ausblick
Mit 47 Prozent befindet sich ein Großteil der Unternehmen derzeit noch in der Semi-Automation-Phase, d.h. es werden bereits erste IT- und Geschäftsprozesse automatisiert gesteuert, wobei der Reifegrad der Automatisierung erst bei 10-30 Prozent angelangt ist. Die Studie zeigt jedoch deutlich, dass sich ein Großteil der Unternehmen bereits mit konkreten Umsetzungsstrategien beschäftigt und bereits Implementierungserfahrungen gesammelt werden. Insbesondere Unternehmen aus den Bereichen IT-, Telco- und Medien; der Automobilbranche sowie der metallverarbeitenden Industrie sehen sich nach eigenen Angaben zufolge schon weiter fortgeschritten in ihrem Automatisierungsprozess. Es ist daher wichtig für Unternehmen den Anschluss nicht zu verlieren und ein Budget für das Fortschreiten der Automatisierung im eigenen Unternehmen bereitzustellen. Sofern die eigenen Kompetenzen im Unternehmen noch nicht vorhanden sind, sollten möglichst schnell kompetente Partner evaluiert und hinzugezogen werden, um im Transformationsprozess beratend zur Seite stehen zu können.